Kategorie: Anstehend

Homage à Françoise Forge

wir trauern mit unserer Partnergemeinde Marcy L’Etoile und Familie Jean-Pierre Forge  um Françoise Forge, die am 15. November 2024 nach langer Krankheit verstarb.

Françoise Forge war sehr aktiv in der Partnerschaft und langjährige Sekretärin im Comité de Jumelage à Marcy L‘Etoile. Sie hat die Austausche regelmäßig begleitet. Solange es ihr möglich war, war sie Gast bei uns in Weissach. In Marcy L’Etoile nahm sie bis zuletzt im Jahr 2022 an jedem Austausch teil. Es war ihr sehr wichtig, diese partnerschaftlichen Kontakte und Freundschaften zu pflegen und zu unterstützen. Beeindruckend war, wie sie sich immer engagierte.

Wir werden sie als aufrichtige und gute Freundin in Erinnerung behalten.

Partnerschaftsverein
Weissach e. V.

nous partageons le deuil de notre commune jumelée Marcy L’Etoile et de la famille Jean-Pierre Forge pour Françoise Forge, décédée le 15 novembre 2024 des suites d’une longue maladie.

Françoise Forge était très active dans le jumelage et a été pendant de nombreuses années secrétaire du Comité de Jumelage à Marcy L’Etoile. Elle accompagnait régulièrement les échanges. Tant qu’elle le pouvait, elle était invitée chez nous à Weissach. A Marcy L’Etoile, elle a participé à chaque échange jusqu’à la dernière fois en 2022. Il était très important pour elle d’entretenir et de soutenir ces contacts et amitiés partenariales. La manière dont elle s’est toujours engagée était impressionnante.

Nous nous souviendrons d’elle comme d’une bonne amie sincère.

Neuigkeiten aus Marcy l’Etoile: Umwandlung Schloss Lacroix -Laval in Ausbildungszentrum für Köche und Lehrlinge der Gastronomie

Im Westen von Lyon, im Park von Lacroix-Laval, befindet sich ein Schloss, dessen Fundamente aus dem 12. Jahrhundert stammen. Während der Französischen Revolution wurde es geplündert, anschließend vergrößert und wieder aufgebaut. Ab 2007 konnte man in den Räumlichkeiten mehrere Jahre ein Puppenmuseum besichtigen. In Marcy l’Etoile und Lyon ist es unter dem Namen «Château de la poupée» (Schloss der Puppe) bekannt.

Einige der Teilnehmer der jährlichen Partnerschaftstreffens kennen das Schloss ebenfalls, da wir dort 2018 unser 20-jähriges Jubiläum gefeiert haben.

Dieses Schloss, das seit 2015 im Besitz von Lyon ist, wird nun in ein Ausbildungszentrum für Lehrlinge der Gastronomie geändert. Diese neue, spezialisierte und der Gastronomie gewidmete Ausbildung wird das bestehende Angebot in der Region ergänzen. Es wird ein Kompetenzzentrum für die Ausbildung von Lehrlingen in der Gastronomie.
Die Initiative ging auf eine Ausschreibung der Metropole Lyon zurück, um zu entscheiden, wie dieser Ort, bestehend aus dem Schloss, der Orangerie und den Nebengebäuden, gestaltet und genutzt soll.

„Dieses Projekt ist Teil der Kontinuität der Geschichte der Lyoner Gastronomie und ihrer Erneuerung, mit der Ausbildung zukünftiger Spitzenköche, die dieses Erbe sicherlich bewahren werden“, sagt Bruno Bernard, Präsident der Metropole Lyon.

Leiter des Projekts ist Christian Têtedoi, der einen Mietvertrag über 30 Jahre unterzeichnet hat. Die Schlüssel für die Einrichtung wurden am Montag, den 19. April 2021 an ihn übergeben. Nach einer Sanierungsphase, die am 21. April 2021 begann, ist die Eröffnung für September 2022 geplant. Ab September 2022 werden in dem 5000 Quadratmeter großen Gebäude die ersten Jugendlichen aufgenommen.

Jährlich werden zwischen 150 und 170 Lehrlinge ausgebildet

Das Ausbildungszentrum wird Schulabgänger im Alter von 15 bis 18 Jahren aufnehmen, Erwachsene, die sich in einer beruflichen Umschulung befinden, und Personen, die RSA-Empfänger sind (RSA – Revenu de solidaritéactive = Sozialhilfe System in Frankreich). Die Förderungen werden drei Mal jährlich für 50 bis 70 Schülern vergeben. Das sind etwa 150 bis 170 Schulungseintritte pro Jahr. Die kostenlose Ausbildung dauert ein bis vier Jahre, je nach Art des von dem Lehrling angestrebten Abschlusses (Berufsbefähigungszeugnis, Diplom oder Fachabitur professionell und Zusatzbefähigung in Form einer Spezialisierung in Konditorei oder Sommelier). Ein Modell, das sich sehr von dem berühmten Institut Paul Bocuse unterscheidet, mit seinem Betrieb der großen Schule und den hohen Studiengebühren.

Vom Obstgarten bis zum Teller

Die Verbindung zwischen dem Projekt und dem Park und insbesondere dem pädagogischen Garten ist ein echter Vorteil. Es wird dazu beitragen, das Naturerbe zu verbreiten, indem die Schüler lernen, mit einheimischen Pflanzenarten zu kochen, die vor dem Aussterben heimisch waren. Dadurch wird auch die Artenvielfalt erhalten, indem der Garten bepflanzt wird.

„Junge Menschen haben auch Zugang zum Obstgarten-Konservatorium des Schlosses. Das Ziel besteht darin, Samen verlorener oder veralteter Arten zu züchten, um sie an die lokalen Bauern weiterzugeben, damit sie uns beliefern können. Der Kreislauf ist kurz, vom Samen bis zum Teller“, erklärt Corentin Rémond, Direktor des CFA (CFA der Gastronomie
Professionelles Training & Coaching. Ein CFA, Centre de Formation d’Apprentis widmet sich der Gastronomie, innovative pädagogische Modalitäten in den Diensten der Jugendlichen)

Christian Têtedoie, der seine Küche revolutioniert hat, indem er umweltfreundliche Praktiken bevorzugt, wurde im Guide Michelin bei der Siegerliste 2021 mit einem grünen Stern ausgezeichnet.

Die Renovierung des Geländes ermöglicht die Einrichtung von zwei Restaurants, einem Gourmet- und Bistro-Restaurant, die abends und am Wochenende geöffnet sind, sowie einer Teestube, eines Bankettbereichs und eines Internats mit 45 Betten für Schüler, Unterrichtsräumen, zwei Küchen, einer Konditorei und einer Bäckerei.

Das Projekt wird fast zur Hälfte von der Region Auvergne- und Rhône-Alpes finanziert (5 Mio. EUR von 11,4 Mio. EUR). Der Mietvertrag ist für eine Laufzeit von 30 Jahren, mit einer Miete von 320 000 Euro unterzeichnet.

Gedenken an das Kriegsende am 8. Mai 1945

In unserer Partnergemeinde Marcy L’Etoile gedachte man am 8. Mai 2021 des Endes des zweiten Weltkrieges vor 76 Jahren. Jährlich findet eine Zeremonie zum Gedenken an den 8. Mai 1945 statt. Normalerweise nehmen sehr viele Menschen daran teil. In diesem Jahr waren wegen der Corona-Pandemie nur wenige Leute anwesend.

Die Zeremonie war voller Emotionen und der Austausch von Friedensbotschaften zwischen den Völkern bestimmte das Gedenken. Madame Blanche Boulet konnte mit ihren 102 Jahren teilnehmen. Bürgermeister Loic Commun las einen Auszug aus ihrer Autobiografie, um die Hilfsbereitschaft von Blanche Boulet im zweiten Weltkrieg zu veranschaulichen.

Dann wurde entsprechend französischer Gepflogenheit ein vom Rathaus organisiertes „kleines Glas“ der Freundschaft getrunken. Bei dieser Gelegenheit erzählte Blanche Boulet den Anwesenden vom Krieg. Sie war im Juni 1944 in der Normandie, um den verletzten Soldaten zu helfen und sie zu pflegen. Sie wünschte von ganzem Herzen, dass Frieden und Freundschaft zwischen dem deutschen und dem französischen Volk bestehen bleiben.

Es war eine schöne Veranstaltung zur deutsch-französischen Freundschaft an diesem 8. Mai in Gedenken an das Ende des zweiten Weltkrieges.

Ein Wolf über dem Square de Weissach

von Hermann Groß

In unserer Partnergemeinde Marcy l’Etoile steht seit dem Spätsommer dieses Jahres auf dem zentralen Platz, Square de Weissach, eine bemerkenswerte Skulptur.

Wolf über dem Square de Weissach

Seit fast 150 Jahren stand an derselben Stelle eine mächtige 28 m hohe Ulme, ein beliebter Mittelpunkt der Grünanlage. Leider wurde der Baum wegen der anhaltenden Trockenheit der letzten Jahre und dem damit zusammenhängenden Borkenkäfer-Befall immer kranker. Immer wieder versuchten Fachleute der Region Lyon den Baum und seine Standfestigkeit zu sichern – ohne Erfolg. Als erkannt wurde, dass der Baum gefällt werden musste, war die Trauer groß.

150 Jahre alte Ulme

Ein Gemeindemitglied wandte sich an die Gemeinderätin Chantal Dorveaux, in deren Ressort die Pflege und Gestaltung der Grünflächen von Marcy gehören, mit der Idee, an der Stelle eine Skulptur mit Bezug zur Ulme zu errichten. Mme Dorveaux hat den Kontakt zu einem Holzkünstler erstellt, der in der Region schon mehrere monumentale Holzskulpturen angefertigt hat. Sowohl der Gemeinderat als auch der neue Bürgermeister, der die Idee eines Wolfs als Motiv beigesteuert hat, waren von der Idee begeistert.

Als der Baum am 28. Juni gefällt wurde, war der Künstler Jacques Pissenem zur Stelle, um zu entscheiden, bis zu welcher Höhe der Baum gekappt werden sollte. Die natürliche Wachstumsrichtung und die Astknoten des verbleibenden Stammes waren nämlich entscheidend für die Gestaltungsmöglichkeiten des Künstlers. Da der Baum trotz seiner Höhe relativ schlank gewesen war, musste die Figur des Wolfs in einer aufrechten Haltung gestaltet werden. Herr Pissenem arbeitet immer direkt vom Baum aus, nie mit irgendwelchen vorgefertigten Zeichnungen. So war die Kenntnis der genauen Gestalt des Baumstamms entscheidend für das weitere Vorgehen.

An zwei Tagen im September hat Jacques Pissenem, ausgerüstet mit einer Baumsäge, deren Schwert 1,5 m lang war und die in ihrer Gesamtheit den Künstler überragt hat, den Baum nach und nach bearbeitet und die Figur des Wolfs herausgearbeitet. Es war eine schwierige Arbeit, da Ulmenholz sehr hart ist und der Baum einige Verwachsungen hatte.

Wolf und Wassertropfen an der Stelle der alten Ulme

In der Zwischenzeit gestaltete der Lyoner Holzkünstler Marc Avery aus dem Restholz der Ulme die Wassertropfen, die an eine Quelle erinnert, welche sich an dieser Stelle im Ort befand.

Mit dem Wolf verhält es sich so: Bis zur Trennung von der Nachbargemeinde Sainte-Consorce im Jahre 1872 hieß Marcy l’Etoile Marcy-le-Loup. In den Wäldern um Marcy herum gab es in früheren Jahrhunderten viele Wölfe. Laut einer mittelalterlichen Legende soll einmal eine von Wölfen gejagten Ziege ihre Zuflucht in der Kirche von Marcy gesucht haben und dadurch gerettet worden sein. Der Wolf ist zu einem Sinnbild für die Gemeinde geworden und befindet sich auch auf dem Wappen der Gemeinde. 

Wolf aus dem Stamm der alten Ulme

Nun hat er seinen Platz an einer zentralen Stelle im Ort!