Am diesjährigen Europatag, dem 9.Mai fuhren wir mit dem Bus in unsere Partnergemeinde Marcy L’Etoile. Um 17.30 Uhr wurden wir von unseren Freunden zu einem Freundschaftsumtrunk mit den Gastfamilien herzlich begrüßt.
In unserer Partnergemeinde wurde der Europatag gewürdigt mit umliegenden Gemeinden als Teilnehmer, die eine Partnerschaft mit einer deutschen Gemeinde pflegen. Mit Schautafeln und Informationen zur Entwicklung Europas waren Informationen auf den Schautafeln dargestellt. Im Jahre 1948 fand die Gründung des Deutsch-Französischen Instituts statt, im Jahr 1949 wurde der Europarat gegründet in Straßburg mit dem Hauptziel der Wiederherstellung der Menschenrechte in Europa. Vielfältige Informationen zur allgemeinen Entwicklung, der Elysée Verträge zur deutsch-französischen Freundschaft und Zusammenarbeit konnte man nachlesen. Viele wichtige Meilensteine in der Entwicklung Europas wurden auf den insgesamt 17 Schautafeln beschrieben.
Anlässlich des Europatages und dem Start des Partnerschaftswochenendes hatten die Jugendgemeinderäte ein Schaubild erstellt, dass Teil der Gedenkfeier war. Die 11-jährige Bürgermeisterin des Jugendgemeinderates Chloë hatte zusätzlich ein Bild zur Deutsch-Französischen Freundschaft zwischen Marcy L’Etoile und Weissach gemalt, dass sie zur Begrüßung dem Vorstand des Partnerschaftsvereins überreichte.

Partnerschaft
Partnerschaft

Europatag
Europatag

Am Freitag trafen sich die Teilnehmer des Partnerschaftswochenendes sehr früh zu einem Ausflug in die Chartreuse. Die Chartreuse ist ein voralpines Gebirgsmassiv in den nördlichen französischen Alpen mit markanten meist senkrecht abfallenden Felswänden. Es liegt zwischen den Städten Grenoble und Chambéry. In einem abgelegenen Seitental gründete Bruno von Köln im Jahre 1084 mit 6 weiteren Gefährten das Kloster Grande Chartreuse, um die Stille und Einsamkeit zu suchen und sich darin ganz ihrem Glauben hinzugeben. Es ist das Mutterkloster des Kartäuserordens. Der Tagesablauf der Kartäusermönche ist in diesem Klostermuseum sehr gut dargestellt.
Nach einem gemeinsamen sehr leckeren Mittagessen besuchten wir die Sehenswürdigkeit der Caves de la Chartreuse in Voiron. In einem 2500 m² großen, modern gestalteten und renovierten Raum konnten wir neue Chartreuse-Entdeckungen machen. Der Rundgang war gespickt mit 1200 originalen und unveröffentlichten Kulturerbe-Stücken, zahlreichen visuellen und sensorischen Erfahrungen und einem Eintauchen in das Know-how der Kartäusermönche, die die Rezeptur des Likörs mit 130 verschiedenen Kräutern überlieferten. Eine außergewöhnliche Führung und einen besonderen Moment rund um die Chartreuse-Liköre konnten wir erleben, indem wir tief in ihre Geschichte, ihre Herstellung und ihre Aromastoffe eintauchten. Eine Verkostung am Ende der Führung war für uns eine neue Entdeckung, wobei wir feststellten, wie hochprozentig diese Liköre je nach ihrer Farbe sind.

Am Samstag besichtigten wir das biologische Wissenschaftsmuseum Dr. Mérieux. Komplett runderneuert präsentiert sich seit Anfang des Jahres das „Museum der biologischen Wissenschaft Docteur Mérieux“ in Marcy-l’Étoile.
Außen recht unscheinbar, erzählt das Gebäude im Inneren die packend und modern inszenierte Geschichte der großen Seuchen und ihrer Bekämpfung. Wer bisher dachte, Naturwissenschaft wäre eine trockene Angelegenheit, der hatte sich getäuscht.
Geschickt verknüpft die neue Museumskonzeption die Geschichte der Mikrobiologie als Wissenschaft, die Geschichte der Familie Mérieux und die Geschichte des Ortes Marcy-l’Étoile, der sich durch die Ansiedlung des Labors und der Serumpferde des Institut Mérieux im Jahr 1917 zu einem Zentrum im Kampf gegen Infektionskrankheiten entwickelte. Firmen wie Sanofi Pasteur und BioMeriéux versorgen von hier aus die ganze Welt mit Impfstoffen und Labordiagnostik.

Am Abend gab es für uns und unsere Gastgeber ein Galadinner mit Tanz. Viele Teilnehmer trugen Accessoires und Kleidung im Stil der verrückten 20er Jahre, welches das Motto des Abends war. Begleitet wurde der Tanzabend vom Orchester Magali Perrier, die bereits mit ihrem ersten Lied für sehr gute Stimmung sorgte.

Sonntags morgens findet in Marcy L’Etoile ein Markt unter der Markthalle statt. Wir bauten mit Hilfe und Unterstützung des Comité de Jumelage einen Stand auf, der von den Marktbesuchern sehr gut besucht wurde. Wir boten lokale Spezialitäten zum Probieren an. Dies waren Maultaschen in der Brühe aus Ditzingen, Wein aus Rosswag, Bier aus Wiernsheim, Wurstspezialitäten aus Weissach und vom unserem Mitglied Gerhard Mann gebrannter Schnaps. Außerdem boten wir Brezeln an, die nach unserem Rezept von einem französischen Bäcker hergestellt wurden und gut gelungen waren. Diese Aktion kam bei den Marktbesuchern sehr gut an und es wurde fleißig von unserem Angebot probiert, bis alles aufgebraucht war.
Es gab anschließend einen Aperitif vom Rathaus und die Gastgeber hatten ein europäisches Picknick in der Festhalle zusammengestellt. Wir genossen gemeinsam die aus den Küchen und Kellern mitgebrachten Köstlichkeiten. Der Zeitpunkt zum Abschied nehmen kam mal wieder wie immer viel zu schnell, da wir ja noch eine lange Heimreise vor uns hatten. Insgesamt war das Wochenende, das von sehr schönem Wetter geprägt war, ein sehr harmonisches Zusammentreffen von Freunden mit vielen guten Eindrücken und Erinnerungen. Beeindruckend war auch die Begegnung mit Mme. Blanche Boulet, die mit ihren 105 Jahren noch regen Anteil an der Partnerschaft nimmt. Sie besuchte uns ebenfalls auf dem Markt und freute sich über viele bekannte Gesichter.

Das Wochenende im Jahr 2025 wird geplant in der Zeit vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2025. Die Gemeinde Marcy L’Etoile wurde eingeladen, das Partnerschaftswochenende 2025 in Weissach zu verbringen.